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Consolation II

Consolation II Helmut Lachenmann

Titel / Title: Consolation II
Untertitel / Subtitle: (Wessobrunner Gebet)
Ausgaben-Titel:
Kurzbesetzung: 16Singst
Besetzung (ausführlich): 4S4A4T4B
Besetzung / Instrumentation:Chor a cappella
Erscheinungsdatum / Date of Production: 1968
Dauer / Duration: 6'30"
Epoche: Musik (nach 1945) / Neue Musik (nach 2000)
Gattung:
Produkttyp / Product: Noten
Produkttyp / Product: Chorpartitur
Ausgaben Besetzung:
Herausgeber:
Sprache / Language:
Bindung: geheftet
Format: 23 x 30,5 cm / 9 x 12 in

Uraufführung: Basel, 15. Juni 1969 Clytus Gottwald und der Stuttgarter Schola Cantorium gewidmet


[DE]
Consolation II für 16 Stimmen stellt einen Teil beziehungsweise eine Schicht eines ursprünglich vierteilig geplanten Zyklus für Chor und Schlagzeug dar. Jeder der darin vereinigten Texte repräsentiert unter anderem Blickwinkel eine Erkenntnis, die über die eigenen existentiellen Grenzen hinweghelfen möchte. Der hier zugrunde liegende Text - eine neuhochdeutsche Fassung des "Wessobrunner Gebets" - lautet: Mir gestand der Sterblichen Staunen als Höchstes Dass Erde nicht war noch oben Himmel Noch Baum, noch irgend ein Berg nicht wary Noch die Sonne, nicht Licht war Noch der Mond nicht leuchtete noch das gewaltige Meer Da noch nirgends nichts war an Enden und Wenden Da war der eine allmächtige Gott. In Consolation II ist der Text nicht mehr verstehbar. Solche "Unverständlichkeit" scheint mir legitim und dort kaum vermeidlich, wo Musik und musikalische Form ihre alten sprach-analogen Gesetzmäßigkeiten mit anderen vertauscht haben, mit Gesetzmäßigkeiten nämlich, welche sich gegen die oberflächliche Koppelung mit einem semantisch orientierten und grammatikalisch gerichteten Sprachverlauf sperren. Einen Text übers Vertonen hinaus "komponieren" - das muß heißen: in die durch ihn gesetzte Ordnung eingreifen und auf sie reagieren. Dabei geht Consolation II - wie früher auch Consolation I - von einer Textbehandlung aus, in welcher dank der charakteristischen Ökonomie des phonetischen Materials auch trotz völliger Isolierung, Verfremdung und Umstellung der Textpartikel die semantische Bedeutung doch noch quasi "von fern" signalisiert bleibt. Indem die phonetischen Elemente innerhalb der damit gebildeten Strukturen nicht bloß Mittel, sondern selbst Objekt des musikalischen Ausdrucks werden, stellen sich Text und Werk selbst als ein Teil jener Materie dar, von deren Zeitlichkeit hier die Rede ist. Ein geistliches Werk? Vielleicht, aber nicht von Schuld und Erlösung ist die Rede, sondern von jener Erfahrung, die jeglichem Denken zugrunde liegt: der Sterblichen Staunen (Helmut Lachenmann, 1969) CDs: Schola Cantorum Stuttgart, Ltg. Clytus Gottwald CD Cadenza 800 893 Schola Heidelberg, Ltg. Walter Nußbaum CD KAIROS 0012202KAI Bibliografie : Hermanutz , Tobias: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna – Dieter Schnebel: AMN – Helmut Lachenmann: Consolation II – Heinz Holliger:Psalm, Diss. Karlsruhe 2014, Marburg: tectum 2015. Lück , Hartmut: Philosophie und Literatur im Werk von Helmut Lachenmann, in: Der Atem des Wanderers. Der Komponist Helmut Lachenmann, hrsg. von Hans-Klaus Jungheinrich, Mainz: Schott 2006, S. 41-55.



Titel / Title: Consolation II
Herausgeber / Publisher: Breitkopf und Härtel
Instrumentation: Vocal Ensemble
Produkttyp / Product: Chorpartitur
Produkttyp / Product: Chorpartitur
ISMN: 9790004120705
000
für 16 Stimmen
Partitur
CHORMUSIK
GEMISCHTER CHOR
A CAPPELLA WELTLICH EINZELN
Wessobrunner Gebet
Untertitel / Subtitle: (Wessobrunner Gebet)
Kurzbesetzung: 16Singst
Besetzung / Instrumentation:4S4A4T4B
Schwerpunkt: Chor
Besetzungsrubrik: Chor
Besetzung Detail: Chor a cappella
Kompositionsjahr / Year of Composition: 1968
Epoche: Neue Musik (nach 1945) / Neue Musik (nach 2000)
Produktart: Noten
Ausgabe: Chorpartitur
Bindung: geheftet
Format: 23 x 30,5 cm / 9 x 12 in
Uraufführung: Basel, 15. Juni 1969Clytus Gottwald und der Stuttgarter Schola Cantorium gewidmet
Consolation II für 16 Stimmen stellt einen Teil beziehungsweise eine Schicht eines ursprünglich vierteilig geplanten Zyklus für Chor und Schlagzeug dar. Jeder der darin vereinigten Texte repräsentiert unter anderem Blickwinkel eine Erkenntnis, die über die eigenen existentiellen Grenzen hinweghelfen möchte. Der hier zugrunde liegende Text - eine neuhochdeutsche Fassung des 'Wessobrunner Gebets' - lautet: Mir gestand der Sterblichen Staunen als HöchstesDass Erde nicht war noch oben HimmelNoch Baum, noch irgend ein Berg nicht waryNoch die Sonne, nicht Licht warNoch der Mond nicht leuchtete noch das gewaltige MeerDa noch nirgends nichts war an Enden und WendenDa war der eine allmächtige Gott. In Consolation II ist der Text nicht mehr verstehbar. Solche 'Unverständlichkeit' scheint mir legitim und d Ort kaum vermeidlich, wo Musik und musikalische Form ihre alten sprach-analogen Gesetzmäßigkeiten mit anderen vertauscht haben, mit Gesetzmäßigkeiten nämlich, welche sich gegen die oberflächliche Koppelung mit einem semantisch orientierten und grammatikalisch gerichteten Sprachverlauf sperren. Einen Text übers Vertonen hinaus 'komponieren' - das muß heißen: in die durch ihn gesetzte Ordnung eingreifen und auf sie reagieren. Dabei geht Consolation II - wie früher auch Consolation I - von einer Textbehandlung aus, in welcher dank der charakteristischen Ökonomie des phonetischen Materials auch trotz völliger Isolierung, Verfremdung und Umstellung der Textpartikel die semantische Bedeutung doch noch quasi 'von fern' signalisiert bleibt. Indem die phonetischen Elemente innerhalb der damit gebildeten Strukturen nicht bloß Mittel, sondern selbst Objekt des musikalischen Ausdrucks werden, stellen sich Text und Werk selbst als ein Teil jener Materie dar, von deren Zeitlichkeit hier die Rede ist. Ein geistliches Werk? Vielleicht, aber nicht von Schuld und Erlösung ist die Rede, sondern von jener Erfahrung, die jeglichem Denken zugrunde liegt: der Sterblichen Staunen (Helmut Lachenmann, 1969) CDs: Schola Cantorum Stuttgart, Ltg. Clytus Gottwald CD Cadenza 800 893 Schola Heidelberg, Ltg. Walter Nußbaum CD KAIROS 0012202KAI Bibliografie: Hermanutz, Tobias: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna – Dieter Schnebel: AMN – Helmut Lachenmann: Consolation II – Heinz Holliger: Psalm, Diss. Karlsruhe 2014, Marburg: tectum 2015. Lück, Hartmut: Philosophie und Literatur im Werk von Helmut Lachenmann, in: Der Atem des Wanderers. Der Komponist Helmut Lachenmann, hrsg. von Hans-Klaus Jungheinrich, Mainz: Schott 2006, S. 41-55.
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Produktinformation
Bestellnummer: 411447
Schwierigkeitsgrad: -
Dauer: 6'30" min
Seiten: 40
Verlagsnummer: Breitkopf BG 767-02
EAN: 9790004120705
Mindestbestellmenge: 16
Komponist: Helmut Lachenmann
Arrangeur: -
Verlag: Breitkopf & Härtel KG
Besetzung: Kammermusik / Ensemble

Medien
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