Guernica Jean-Francois Michel

Guernica, 26. April 1937, spanischer Bürgerkrieg, Baskenland. 44 Flugzeuge der nazideutschen Legion Condor und 13 der italienisch faschistischen Corpo Truppe Volontarie, vollgeladen mit Bomben, greifen die Stadt Guernica (Gernika) an, um mit einem todbringenden Höllenfeuer den nationalistischen Putsch des Diktators General Franco gegen die zweite spanische Republik zu unterstützen. Das grauenvolle Massaker erschüttert die ganze Welt.

Der grosse Maler Pablo Picasso (1881-1973), Partisan der demokratischen Republikaner, entsetzt über dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die zahlreichen unschuldigen Opfer, drückt spontan seine Empörung aus in einem Bild, das er der Märtyrerstadt Guernica widmet. Kurz danach wird es an der Internationalen Ausstellung in Paris 1937 präsentiert und warnt seither vor der Unmenschlichkeit, die weiterhin Unschuldige auf diesem Planeten in Leid und Tod treibt.

Jean-François Michel setzt in diesem neuen Werk den Titel Guernica ein als Mahnung eines beklemmenden Albtraumes der sich endlos wiederholt und beschreibt es folgend:



Eine kurze kammermusikalische Einführung illustriert das friedvolle tägliche Leben in einer Provinzstadt. Dann, das herannahende, dumpfe Brummen der 57 feindlichen Bomber bevor die Stadt in Flammen aufgeht. Leere, schreckliche Totenstille folgen, langsam kommen Gefühle von Revolte und Hilflosigkeit über all diese unschuldigen Opfer auf, schliesslich tiefste Trauer. Kurze Fanfaren führen den Final ein, eine Ode über Dona nobis pacem von J.S. Bach., die Hoffnung, Gelassenheit und Frieden bringen soll.



Ein kurzes Zitat von Mahatma Gandhi (1869-1948), dem Apostel der Gewaltlosigkeit, fasst die Besorgnis von Jean-François Michel über den menschlichen Wahnsinn zusammen,Wahnsinn der sich immer wieder durch monströse und kriminelle Taten ausdrückt:

Die alte Philosophie Aug' um Aug' hat die Welt nur blind gemacht.