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Sonata (1990)

Sonata (1990) Leo Brouwer

para guitarra sola

Inhalt:

Fandangos y boleros (1. Satz )
Sarabanda de Scriabin (2. Satz)
La toccata de Pasquini (3. Satz)
Die 1990 für den großen britischen Gitarristen Julian Bream geschriebene dreisätzige Sonate von Leo Brouwer folgt keiner neoklassischen Linie, sondern erklärt die für die Kunst des kubanischen Meisters typischen stilistischen Merkmale, die sich in diesem Fall der europäischen Tradition zuwenden, aber nicht, um deren formalen Kanon zu beachten, sondern um sich auf eine witzige Parodie bestimmter Aspekte der Sonatenrhetorik einzulassen, die vom spanischen und italienischen Barock bis zur Spätromantik reicht und im bunten Licht der Karibik erstrahlt. Der erste Satz mit dem Titel Fandangos y Boleros beginnt mit einem breit angelegten und abwechslungsreichen Preámbulo, dessen rasante und phantasievolle Figurationen auf einen kunstvollen Diskurs wie ein maritimes Gedicht einzustimmen scheinen. Diese pompöse Einleitung führt zu einem Tanz, dessen Hauptmetrum den Titel des Satzes erklärt. Der Kern dieses Abschnitts ist ein sehr einfaches Intervall in Zweit-Dur, um das der Komponist eine üppige Verzierung in Dehnung aufbaut, wobei er die Skandierung des führenden Rhythmus mit dichten Schnörkeln abwechselt. Die Durchführung ist sehr breit angelegt und entwickelt sich zu einer Art polyphoner Erfindung für drei Stimmen, die durch den Rhythmus und das Profil der zentralen Stimme gekennzeichnet ist. Die Reprise des Tanzthemas ist alles andere als symmetrisch, denn sie führt zu neuen Entwicklungen und findet einen unvorhersehbaren Ausgang in der Coda, die mit der Ankündigung des ersten Themas aus Beethovens Sechster Sinfonie beginnt und durch die keilförmige Einfügung von Fragmenten des Tanzthemas unterbrochen wird: Die Worte "Beethoven besucht Pater Soler" erklären Beethovens geheimnisvolle Erscheinung und die Inspiration für das gesamte Stück, das eine Neuinterpretation der Musik des großen spanischen Cembalisten Antonio Soler, eines Schülers von Domenico Scarlatti, ist.

Wir kennen kein Stück in der Musik Skrjabins, das die spezifische Vorlage für Skrjabins Sarabanda gewesen sein könnte, die den zentralen Satz von Brouwers Sonate bildet. Vielleicht wollte der Komponist ganz allgemein auf das glühende und feurige Klima in Skrjabins Klaviermusik hinweisen. Das Stück beginnt mit einer leichten und subtilen rhythmisch-harmonischen Textur, auf der das thematische Motiv aus vier Sechzehntelnoten aufbaut. Nach der luftigen Einleitung beginnt die eigentliche Hommage an Skrjabin, nämlich ein dreistimmiger polyphoner Abschnitt, der sich im 4/4-Takt ausdehnt und das Motiv und seine Erweiterungen in die innere Stimme setzt. Die Wiederherstellung des Tempos der Sarabande findet im Schlussteil statt, der die Elemente der Einleitung aufgreift und ausblendet. Der Titel des dritten Satzes - La Toccata de Pasquini - erinnert an den Kompositionsstil des Meisters aus Pistoia, bei dem die Unterstimme im ternären Rhythmus die Harmonie entwirft und die Oberstimme in der Höhe einige binäre Zellen skizziert, die an Vogelgesang erinnern (man denkt unweigerlich an Pasquinis Toccata mit dem Scherzo del Cucco). Das Stück ist eine Art Perpetuum mobile, das sich ein einziges Re-Spiro gönnt, in dem die Sarabande kurz in Erinnerung gerufen wird, aber nur, um mit einem Da capo die enthusiastische Toccata wieder aufzunehmen und glorreich zu beenden.
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Produktinformation
Bestellnummer: 768683
Schwierigkeitsgrad: 3
Dauer: 13:00 min
Seiten: -
Verlagsnummer: OT 027
EAN: 9990050954464
Komponist: Leo Brouwer
Arrangeur: -
Verlag: Opera Tres Ediciones Musicales S.L.
Besetzung: Kammermusik / Ensemble

Medien
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