Time for Marimba Miki Minoru

für Marimbaphon

Minoru MIKI komponierte dieses Stück im Sommer 1968 für das erste Marimba-Konzert von Frau Keiko Abe. Vor diesem Jahr hatte Miki viele Marimba-Aufführungen gehört, aber viele der Stücke, die er hörte, waren Bearbeitungen von berühmten westlichen Instrumentalstücken. Er fand auch, dass das Tremolo zu oft verwendet wurde. Als er sich bereit erklärte, dieses Stück zu komponieren, war er daher entschlossen, die Verwendung von Tremolo zu vermeiden, außer in sehr begrenzten Fällen.

Von klein auf liebte Miki das besondere Gefühl der indonesischen Gamelan-Ensemblemusik. Es gibt sehr unterschiedliche Mechanismen, die im Gamelan und in der Marimba am Werk sind. Zum Beispiel hat die Marimba feste wohltemperierte Tonhöhen, während Gamelan-Skalen im Vergleich sehr speziell sind. Unabhängig von diesen Unterschieden wollte er eine einzigartige, fantastische Musik mit nur einer Marimba schaffen.

Eine Sechs-Ton-Reihe, bestehend aus C,B,Eb,G,E,Ab, zusammen mit variablen Quintuplett-Rhythmus-Konstruktionen sind dafür sehr wichtig. Die allgemeine Atmosphäre durch das Werk sollte jedoch sehr frei sein, fast wie eine Improvisation. Viele Jahre später war Miki überrascht, als er eine Doktorarbeit las, die von einem japanischen Marimbaspieler geschrieben wurde. Diese Dissertation, eine Analyse von "Time for Marimba", diskutierte den sorgfältigen mathematischen Plan des Komponisten bei der Realisierung der Form dieses Werkes. Der Komponist war sehr bewegt von dieser Analyse, aber tatsächlich wurde das Stück in einer kurzen einwöchigen Periode während des heißen Sommers durchkomponiert.