Sunday Market Shin'ya Takahashi

Ein Kapellmeister einer kleinen Mittelschule wandte sich einmal an mich und bat mich um ein Stück, das für eine begrenzte Besetzung geeignet ist. Ich habe schon für andere kleine Bands geschrieben, aber diese Anfrage schockierte mich ein wenig. Obwohl es sich um eine kleine Band handelte, waren alle Holzbläser vertreten, einschließlich Klarinetten, Flöten und Saxophone. Bei den Blechbläsern waren allerdings nur eine Trompete und ein Horn vertreten. Zusammen mit dem Schlagzeug bestand die Band aus 16 Mitgliedern. Das ist nicht nur klein, sondern auch sehr ungewöhnlich. Ich war verwundert über das Fehlen von Posaunen und Euphonium. Da ich an vielen Proben und Wettbewerben im ganzen Land teilgenommen hatte, war ich mir der Probleme vieler Schulen durchaus bewusst. Der anhaltende Rückgang der Schülerzahlen führte in ganz Japan zu unregelmäßigen Besetzungsproblemen. Da ich etwas dagegen tun wollte, nahm ich diese Herausforderung an. Mein Ziel war es, eine einzigartige, maßgeschneiderte Qualitätskomposition für diese Band zu schaffen.
"Energiegeladene und aufregende Musik" war der Wunsch des Direktors und der Schüler. Der Titel "Sunday Market" beschreibt einen ganzen Sonntag auf einem lebhaften europäischen Marktplatz. Das kadenzartige Flötensolo in der Einleitung war ein Wunsch des Direktors: "Wir haben eine sehr talentierte Flötenspielerin. Könnten Sie ein Solo schreiben, das ihr Talent hervorhebt?"
Die Komposition wurde im Frühjahr 2006 fertiggestellt. Sie wurde im Sommer beim Bandwettbewerb uraufgeführt, wobei zu den ursprünglich 16 Bandmitgliedern ein weiteres hinzukam. Danach kehrte ich zur Partitur zurück und fügte Bläsersätze hinzu, um die Musik für weitere Ensembles zugänglich zu machen. Außerdem hat die Musik eine gute Bildsprache. Das Flötensolo zeigt eine schöne Morgendämmerung. Der Morgen, der Nachmittag und der Abend des Marktes werden durch frei geschriebene dreistimmige Abschnitte von schnell-langsam-schnell dargestellt. Bei der Aufführung sollte man sich darauf konzentrieren, Fröhlichkeit und rasante Aufregung zu zeigen. Das asymmetrische Metrum gegen Ende des Stücks sorgt für aufmunternde Energie. Konzentrieren Sie sich also nicht nur auf den perfekten Rhythmus, sondern betonen Sie auch die Spannung, die durch die wechselnden Metren entsteht.