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Emile Joseph Trognée

Emile Joseph Trognée Komponist

Geburtsdatum: 04.07.1868
Sterbedatum: 31.12.1942

Emile Joseph Trognée wurde am 4. Juli 1868 in Tirimon in Belgien geboren. Er studierte Trompete am Brüsseler Konservatorium. Nach einem gesamt-europaischen Wettbewerb wurde er als Gewinner an das Mariinskiy-Theater nach St. Petersburg als Solotrompeter und Cornettist engagiert. (Das Theater heisst heute Kirov, und die Stadt Leningrad.) Er verbrachte dann den Rest seines Lebens in Russland und spielte 25 Jahre lang im Mariinskiy-Theater.

Trognée war ein Musiker höchsten Ranges. Der bekannte sowjetische Dirigent Karl Eliasberg schrieb über ihn:

«Trognée hatte eine einmalige Gabe, sich ins Ensemble einzufügen, sein Spiel war bemerkenswert wegen der genauen Dynamik und einem unfehlbaren Sinn für den Charakter einer musikalischen Phrase. Sein Ton war nie forciert, aber immer klar, kraftvoll und ebenmassig in allen Lagen. Er war auch ein grosser Meister sehr leiser Emissionen ohne Zungeneinsatz. Denkwürdig waren seine Leistungen in Wagners Nibelungenring, Rienzi und Lohengrin sowie in Opern von Tschaikowsky und Verdi.»

Trognée wurde von Komponisten und Dirigenten geschatzt. Er riet Rimsky-Korsakov zu diversen Anderungen in den Trompetenstimmen seiner Oper «Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitezh » (unter anderem die bekannte Stelle im symphonischen Bild «Die Schlacht bei Kerzhenets»).

Trognée unterrichtete von 1911-1917 an der baltischen Musikschule und von 1928- 1941 an der Leningrader Spezialmusikschule «Rimsky-Korsakov ». Aus seiner Feder stammen verschiedene Werke für Trompete und Cornett. Seine «Fantasia-Caprice», die in Tabakovs Progressiver Elementarschule für Trompete (erschienen in Moskau 1946) abgedruckt ist, war lange Zeit sehr popular. Seine «Trompetenstudien», die Tabakov gewidmet sind (erschienen 1932 im Staatsverlag Triton), sind ebenfalls wohlbekannt. Die hier vorliegenden Etüden wurden zu verschiedenen Zeiten komponiert, aber zu Trognée’s Lebzeiten nie herausgegeben. Nach seinem Tod in Leningrad im Jahre 1942 wurden sie vom sowjetischen Trompeter, Komponisten und Lehrer Sergey Bolotin aufgehoben. Die folgende Ausgabe von Trognée’s Etüden gibt uns Gelegenheit, das Werk eines der grossen Vater der russischen Schule - wie Wassili Wurm, Wassili Brandt und Oskar Böhme - zu studieren.

Anatoli Selianin

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