Gilbert Becaud
Komponist
Geburtsdatum: 24.10.1927
Sterbedatum: 18.12.2001
Gilbert Bécaud (* 24. Oktober 1927 in Toulon, Frankreich; 18. Dezember 2001 in Paris; eigentlich François Gilbert Léopold Silly) war ein französischer Chansonnier. Er wurde wegen seines Temperaments auch Monsieur 100.000 Volt genannt. Eines seiner Markenzeichen war seine weiß gepunktete Krawatte zum blauen Anzug.
Schon als kleiner Junge lernte Bécaud Klavier spielen. Nach dem Zweiten Weltkrieg tingelte Bécaud durch elegante Nachtlokale der Rive Droite in Paris und ging von 1950 bis 1952 als Klavierbegleiter von Jacques Pills auf Amerikatournee. In dieser Zeit komponierte er seine ersten Chansons, zu denen Pills die Texte schrieb, die bald berühmt wurden und von Sängern wie Dalida (Le jour où la pluie viendra/Am Tag, als der Regen kam), Frank Sinatra, Elvis Presley (Let It Be Me), Marlene Dietrich (Marie Marie) und vielen anderen vorgetragen wurden. Auch Édith Piaf wurde auf ihn aufmerksam und bat Bécaud, ihr ein Chanson zu schreiben.
Im Jahr 1953 hatte Bécaud seinen ersten großen eigenen Erfolg. Wie Jacques Brel gelang ihm der Durchbruch im Pariser Olympia, wo er insgesamt 33-mal auftrat, zuletzt 1999.
Ab 1955 arbeitete Bécaud auch als Schauspieler u. a. war er 1957 an der Seite von Caterina Valente im Musikfilm Casino de Paris zu sehen und komponierte Filmmusiken. Da Bécaud besser singen und komponieren als Texte schreiben konnte, kooperierte er mit den französischen Textdichtern Pierre Delanoë, Louis Amade und Vidalin. Ab Ende der 1950er Jahre trat Bécaud weltweit im Rahmen von Konzerttourneen auf. Zu Beginn einer Konzertreise durch Westdeutschland wurde ihm Anfang Oktober 1973 von Bundespräsident Gustav Heinemann das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen. Die letzte große Welttournee führte ihn 1998 nach Kanada. Becauds Lopéra dAran (Die Oper von der Insel Aran. Drame lyrique in zwei Akten; Libretto von Jacques Emmanuel nach Louis Amade und Pierre Delanoë) kam am 25. Oktober 1962 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris unter der musikalischen Leitung von Georges Prêtre zur Uraufführung.