Hans Carste
Komponist
Geburtsdatum: 05.09.1909
Sterbedatum: 11.05.1971
Hans Friedrich August Carste (* 5. September 1909 in Frankenthal; 11. Mai 1971 in Bad Wiessee; eigentlich Hans Häring) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Hans Carste verfasste unter anderem die Erkennungsmelodie der Tagesschau.
Als Nachfolger von Friedrich Schröder wurde Carste am 1. April 1949 Abteilungsleiter für Unterhaltungs- und Tanzmusik beim RIAS Berlin. Neben seiner Rundfunkarbeit komponierte er weiterhin Filmmusiken, Schlager sowie Tanz- und Unterhaltungsmusik.
Als erster Deutscher wurde Carste 1957 zum Präsidenten des Bureau International des Sociétés gérant les Droits d'Enregistrement et de Reproduction Mécanique (BIEM) in Paris ernannt. Außerdem war er Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA und Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes. 1961 wurde ihm der Titel Professor verliehen. Wegen Krankheit legte Carste 1967 alle Ehrenämter nieder und zog sich 1970 schließlich nach Bad Wiessee zurück. Dort starb er am 11. Mai 1971 und ist auch am dortigen Friedhof begraben.
Die sechs Töne lange Erkennungsmelodie der Tagesschau entstammt den Schlusstakten der Hammond-Fantasie, die Carste in sowjetischer Kriegsgefangenschaft komponierte. Sie wurde von Rudolf Kühn 1956 für ein 90-köpfiges Rundfunkorchester bearbeitet. Für ein Fanfarenfragment der Hammond-Fantasie erhielt die Witwe Grit-Sieglinde Carste noch in den 2010er Jahren eine monatlich vierstellige GEMA-Ausschüttung.