Karel Pospisil
Komponist
Geburtsdatum: 06.04.1867
Sterbedatum: 06.04.1929
Karel Pospíil wurde am 6. 4. 1867 in Bestvina bei Chotebor (Chotieborsch) als Kind einer musikalischen Familie geboren. Pospíil lernte Klavier und Violine. Er wurde Lehrer und später auch Schuldirektor in Prag. Er war ein ausgezeichneter Chorleiter und schrieb ab 1900 auch erste eigene Kompositionen, die er sehr erfolgreich mit seinen Chören aufführte. Aufgrund seines hervorragenden Könnens am Klavier war Pospíil auch als Klavierbegleiter einiger namhafter tschechischer Musiker sehr gefragt, so u.a. von Geiger Frantiek Ondrícek, Jan Kubelík, Jaroslav Kocian und zahlreichen Sängern. Mit seiner Arbeit als Lehrer hat er sehr viel für eine Reform des Gesangsunterrichts an Schulen bewirkt. Karel Pospíil war in der sogenannten Sokolbewegung (Turnbewegung) sehr aktiv und hat rund 300 Musikstücke für Bewegungs- und Rhythmusübungen geschrieben.
Pospíil komponierte verschiedene Lieder, ein Melodram mit dem Titel "Zastavenícko v ráji" (Ein Ständchen im Paradies) sowie Operetten (z.B. "Popraek v alande"). Seine beliebste Komposition ist wohl der Marsch"Bai-Kai Lai", der 1908 entstand und im Original den Untertitel ägyptischer Marsch trägt. 1908, im Jahr der Prager Jubiläumsausstellung, wurde die Kneipe "Slon" (deutsch "Elefant") erbaut. Dort wurde ein Bier zu Werbezwecken ausgeschenkt und der Name des Bieres lautete "Bai-Kai-Lai". Dazu gehörte eine heitere Marsch-Melodie mit einem Text, der für die Kneipe und das Bier warb. Auch wenn es das Lokal heute nicht mehr gibt, hat sich das fröhliche Marschlied gehalten. Der Untertitel "Ägyptischer Marsch" nimmt vermutlich Bezug auf den Elefanten als exotische Symbolfigur der Kneipe.