Launy Gröndahl
Komponist
Geburtsdatum: 30.06.1886
Sterbedatum: 21.01.1960
Launy Valdemar Grøndahl (* 30. Juni 1886 in Ordrup nahe Kopenhagen; 21. Januar 1960 in Frederiksberg, beigesetzt in Gentofte) war ein dänischer Komponist und Dirigent.
Obwohl Grøndahl auch Lieder, Klavier- und Kammermusik schuf, galt sein wesentliches Interesse als Komponist den Solokonzerten. Er schrieb zwischen 1916 und 1955 vier Konzerte: für Violine, Posaune , Fagott und Horn. Von diesen gehört das Posaunenkonzert (1924) zum Standardrepertoire und wird häufig in Orchesterwettbewerben gespielt. Es liegt als mehrfache Einspielung sowohl in der Version für Sinfonieorchester als auch für Soloposaune mit Kammerorchester vor und dauert im Schnitt 16 Minuten. Grøndahl befand sich während der Zeit, als er dieses Konzert komponierte, in Italien, wo er auch den Klavierauszug für sein Posaunenkonzert drucken ließ. Es war das Ende seiner Studienzeit. Das im romantischen Gestus geschriebene Werk widmete er seinem guten Freund im Kopenhagener Casino-Orchester, dem Posaunisten Wilhelm Aarkrogh.
In den 20er Jahren hatte Grøndahl begonnen, sich vom Typ des romantischen Virtuosenkonzerts zu lösen, und bereits das Posaunenkonzert gehört stilistisch eher zum Neoklassizismus. Seine Auslandsreise 1924 nach Paris, Rom und Wien brachte ihn in Kontakt mit den aktuellen Tendenzen europäischer Komposition. Diese Bekanntschaft mit neuer französischer und osteuropäischer Musik von Komponisten wie Debussy, Ravel, Bartók und Kodály oder Prokofjew spiegelt sich in u. a. in seinem Posaunenkonzert mit markanten Synkopen, Rhythmen und einem 7/8-Takt im zweiten Satz wider. Auch satztechnisch hebt sich das Konzert ab: Die Posaune bleibt tonangebend und strebt nicht nach einer Integration in das Orchester. Der Solist gibt dem Orchester Motive vor, mit denen es ihn begleiten soll. Diesen Ansatz griff Grøndahl 1942 in seinem Fagott-Konzert wieder auf und verfeinerte ihn. Das Posaunenkonzert besitzt, was die Orchesterstimmung und Melodieführung angeht, zudem viele Gemeinsamkeiten mit diversen Musikstücken des schwedischen Komponisten Kurt Atterberg, einem Zeitgenossen Grøndahls. Es besteht aus drei Sätzen: Moderato assai (ma molto maestoso), Quasi una leggenda (Andante grave) und Finale (Maestoso).
Beachtenswert ist, dass Teile der Filmmusik zum Stummfilm Häxan (Hexen) aus dem Jahr 1922 von Launy Grøndahl stammen. Der abendfüllende Spielfilm erregte zum damaligen Zeitpunkt Aufsehen durch seine ungewöhnlichen Darstellungen satanistischer Kulthandlungen.