Max Drischner
Max Drischner Komponist
Geburtsdatum: 31.01.1891
Sterbedatum: 25.04.1971
Nach dem Abitur am Gymnasium in Züllichau begann er 1910 in Leipzig und Breslau ein Theologiestudium, brach es jedoch nach sieben Semestern ab, um an der Berliner Hochschule für Musik Orgel, Klavier und Cembalo zu studieren. Im Hauptfach war Wanda Landowska seine ihn besonders prägende Lehrerin.
Von 1916 bis zum Kriegsende war er freiwilliger Krankenträger vor Verdun. Dort erlitt er eine nicht reparierbare Verletzung der linken Hand.
Nach dem Krieg erwarb er sich autodidaktisch umfangreiche Kenntnisse über vorbachsche Musik, gab erste Cembalokonzerte in Breslau (1920) und in Brieg (1923), wurde in Brieg von Paul Hielscher in Orgelspiel und Chorleitung unterwiesen und gründete 1923 einen Jugendchor, der später mit dem Chor von St. Nikolai in Brieg vereint wurde. 1924 wurde er zum Kantor und Organisten von St. Nikolai in Brieg berufen.
In seiner Brieger Amtszeit komponierte er den Hauptteil seiner Orgel- und Vokalwerke, führte seinen Chor zu weithin beachteten Erfolgen, nahm an Chor- und Kirchenmusiktreffen teil, ließ von 1926 bis 1928 die berühmte Michael-Engler-Orgel im Sinne der Orgelbewegung restaurieren und reiste ab 1927 mindestens sechsmal nach Norwegen, um dort norwegische Volkstöne zu studieren, die grundlegend für viele seiner Kompositionen wurden. Sein Wirken in Brieg wurde 1942 mit der Ernennung zum Kirchenmusikdirektor gewürdigt.
1928 heiratete er Käthe Petran, 1929 wurde seine Tochter Katharina geboren. Die Ehe wurde nach zehn Jahren geschieden.
Als Brieg im Januar 1945 zur Festung erklärt wurde, floh er nach Prieborn, und später weiter nach Nesselgrund. Im Juni 1946 kehrte er nach Prieborn zurück, übernahm Organistendienste in der evangelischen Kirche und in der katholischen Kirche des Nachbarortes Siebenhufen. Im Herbst 1946 wurde er mit seiner Mutter und der Schwester Margarethe aus Schlesien vertrieben. Nach kurzen Stationen in Umsiedlerquartieren von Magdeburg und Eimersleben war Max Drischner zwei Monate lang Kantor und Organist der Augustinerkirche in Erfurt.
Von 1947 bis 1955 lebte Drischner in Herrenberg (Württemberg). Nur wenige Monate war Max Drischner hier Organist und Kantor der Stiftskirche: nach fünfmonatigem Aufenthalt in der Tübinger Universitätsklinik bestätigte man ihm im Mai 1948, sein Amt aufgrund seiner Leiden nicht mehr ausüben zu können.