Thomas Stevens
Komponist
Sterbedatum: 14.07.2018
Thomas Stevens ist 1938 in Atascadero, Kalifornien (USA) geboren. Er wurde 1965 ins Los Angeles Philharmonic Orchestra vom damaligen GMD Zubin Mehta berufen und 1972 von demselben zum ersten Solotrompeter befördert, Stelle die er bis 1999 innehatte. Gleichzeitig wurde er als Lehrer in den Vereinigten Staaten und an verschiedenen internationalen Organisationen aktiv, insbesondere an den Fakultäten der Universität Süd-Kaliforniens, an der CalArt und der Music Academy of the West. Die Liste derjenigen, die in diesen Jahren mit ihm studiert haben, umfasst prominente Solisten, Mitglieder wichtigster grosser Orchester und Pädagogen von führenden Musik-Hochschulen und -Institutionen.
Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker und Lehrer, hat Thomas Stevens als Solist und Kammermusiker weltweit mit berühmten Musikorganisationen gespielt und aufgenommen. Er ist sicherlich eine der international bekanntesten Figuren, die sich für die Verbreitung, Aufführung und Aufnahme neuer Musik für Trompete Solo in den Jahren 1969 bis 1985 engagiert haben und Meilensteine für ein neues Repertoire legten, wie zum Beispiel die Sequenza X von Luciano Berio, die speziell für ihn geschrieben wurde.
Thomas Stevens ist ein Komponist, Arrangeur und Orchestrierer, dessen Werke verlegt sind und in wichtigen Konzertreihen gespielt und bei grossen Schallplatten-Labels eingespielt werden. Seine originalen Unterrichts-Werke sind bei Editions Bim verlegt und werden an Musikinstitutionen weltweit verwendet.
Thomas Stevens hat seine Musikdiplome an der University of Southern California (Thornton) erworben, wo er 1996 mit dem Outstanding Alumnus Award (ehemaliger Student mit ausserordentlicher Karriere) ausgezeichnet wurde.
Thomas Stevens ist nicht mehr. Er wird von all jenen vermisst werden, die sein ausserordentliches musikalisches Können bewundert haben.
Unsere Freundschaft, unsere intensive berufliche Zusammenarbeit und sein ausserordentlicher Geist in unserem permanenten Gedankenaustausch begann spontan mit unserem ersten Treffen in Denver (1973) anlässlich des 6. Nationalen Kongresses der amerikanischen Trompeter und blieb rege über 47 Jahre, bis zu diesem fatalen 14. Juli 2018.
Er war ein nicht-akademischer "wilder" Gelehrter, ein außergewöhnlicher Musiker mit rarer künstlerischer Integrität und Neugier und ein sehr scharfer Beobachter der musikalischen Welt. Seine grossartigen Orchesterauftritte während seiner langen Karriere mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und seine schillernden Aufnahmen zeitgenössischer Trompetenmusik (glücklicherweise erhalten: https://www.cristalrecords.com) brachten ihm Weltruhm. Selbst Maurice André, der grösste Trompeter unserer Zeit, war überwältigt von seinen Einspielungen.
In seiner Zusammenarbeit mit Brass Bulletin (von 1973-2004) und Editions Bim war er nicht nur ein Geschätzter Berater, sondern auch Autor und Komponist von Etüden und Musikstücken. Ausserdem brachte er uns mit dem genialen James Stamp zusammen, was zur Veröffentlichung bei Editions Bim seiner originalen Warm-ups führte, des seitdem weltweit bekannten James Stamp Warm-Ups-Heft.
Thomas Stevens, eine markante Persönlichkeit in der Geschichte der Blechblasinstrumente des 20. /21. Jahrhunderts ist nicht mehr. Bleibt die Hoffnung, sein wertvolles Vermächtnis bleibe im kollektiven Gedächtnis erhalten.
Jean-Pierre, Jeremy und Gabi Mathez (Editions Bim)