Toni Hämmerle
Komponist
Geburtsdatum: 11.12.1914
Sterbedatum: 08.12.1968
Toni Hämmerle (* 11. Dezember 1914 in Mainz; 8. Dezember 1968 in Gießen) war ein deutscher Komponist, Pianist, Organist und Violinist.
Nach Kindheit und Schulzeit schloss Hämmerle sein Musikstudium mit dem Staatsexamen am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz ab und war ab 1933 in seiner Heimatstadt als Musiklehrer tätig. Hämmerle, der schon immer an schwacher Sehkraft gelitten hatte, verlor sein Augenlicht vollständig, als er 1941 bei einem Bombenangriff auf Mainz verschüttet wurde. Nach dem Krieg war er als Telefonist an der Universität in Gießen angestellt, machte jedoch bald als Komponist, insbesondere auf dem Gebiet des Schlagers und des Karnevalsschlagers, von sich reden.
1952 begann die musikalische Zusammenarbeit mit Ernst Neger und damit auch mit dem Mainzer Carneval Verein. Seinen größten Erfolg hatte er 1963 mit dem Titel Humba Täterä. Er schrieb zahlreiche Stimmungs- und Karnevalslieder und komponierte neben zahlreichen Titeln für Ernst Neger auch für Margit Sponheimer, Heinz Schenk, Camillo Felgen, Ralf Bendix und Paul Kuhn.
Hämmerle starb drei Tage vor seinem 54.Geburtstag an seinem Wohnort Gießen. In Erinnerung an ihn gründete Ernst Neger 1970 in Ahlen in Westfalen die Pony-Station Toni Hämmerle, Stätte zur Gesundheitsförderung körperbehinderter Kinder, in der hauptsächlich blinde Kinder betreut werden. Vor seiner Gießener Wohnung an der Ecke Stephan-/Goethestraße wurde durch die Stadt Gießen und den örtlichen Karnevalsverein im Jahre 2009 eine bronzene Büste des Komponisten aufgestellt.
Kompositionen (Auswahl)
Mit seinen Kompositionen traf Toni Hämmerle stets den Zeitgeschmack. Bis zu seinem Tod schrieb er rund fünfzig Schlager, darunter unter anderem:
Auf einmal ist man fünfzig
Mit dem Herz musst Du immer dabei sein
Hätt der Adam aus dem Apfel Äppelwoi gemacht (für Heinz Schenk)
Wenn ich hoch droben auf den Dächern steh
Hier am Rhein geht die Sonne nicht unter 1959
Das Humpta-Täterä 1963 (auch Humba Täterä)
Hoppe Hoppe Reiter 1964
Gib dem Bub die Geige nicht 1964
Ich hab das Glück bestellt für heute abend 1966
Gell, du hast mich gelle gern 1966