Staub Helmut Lachenmann

Titel / Title: Staub
Untertitel / Subtitle: Kompositorischer Kommentar zur 9. Symphonie von Beethoven
Ausgaben-Titel:
Kurzbesetzung: Orch
Besetzung (ausführlich): Picc(A-Fl)2.2.2.2.Kfg 4.2.3.0. Schl(3) Str: 12.12.10.8.8.
Besetzung / Instrumentation:
Erscheinungsdatum / Date of Production: 1985/87
Dauer / Duration: 23'
Epoche: Musik (nach 1945) / Neue Musik (nach 2000)
Gattung:
Produkttyp / Product: Studienpartitur
Produkttyp / Product: Studienpartitur
Ausgaben Besetzung:
Herausgeber:
Sprache / Language:
Bindung: Broschur, Fadenheftung
Format: 23 x 33 cm / 9 x 13 in

Uraufführung: Saarbrücken, 19. Dezember 1987

Lachenmanns kompositorischer Kommentar zu Beethovens 9. Symphonie wurde noch während seiner Entstehung rasch bekannt: Das Sinfonieorchester des Südwestfunks weigerte sich 1985, die damals noch Prolog genannte Auftragskomposition im Jubiläums-Festkonzert zu spielen. Die Wogen sind längst geglättet: Durch maßgebliche Interpretationen hat sich das Orchester inzwischen mit dem Werk angefreundet. Staub: Zerfallsprodukt von Geschaffenem, kosmische Materie, als Ablagerung Nachricht von Zeit. Meine Suche nach einer - musikalisch erfahrbaren - Nicht-Musik in einer Situation der schnell verfügbaren Selbstverständlichkeit Musik treibt mich weniger vorwärts ins Unbekannte als eher im Kreis, läßt die Erfindung, statt abzuheben in die Luft von anderem Planeten, eher stolpern über die uns umgebenden expressiven Formeln. Bei ihnen setzt sie an oder landet sie, transformiert so Gestaltbrocken (Beethovens Neunte als ehrfürchtig begangener Steinbruch) zu mehr oder weniger unkenntlichen Bestandteilen eines sich dehnenden und zusammenziehenden Wahrnehmungsfeldes: Tonlos behauchte (staubige) Largo-Kantilenen, Pulsation, kahle Intervallstellungen werden als Entleertes zelebriert und so neu transparent für ein Hören, welches seine philharmonische Bindung überwunden, aber nicht vergessen hat. (Helmut Lachenmann, 1987) CD: Rundfunk-Sinfonie-Orchester Saarbrücken, Ltg. Myung Whun Chung CD BMG/RCA 74321 73518 2 (Musik in Deutschland 1950-2000) Bibliografie : Hiekel , Jörn Peter: Der moderne Beethoven. Reflexe auf sein Komponieren in der neuen Musik, in: Neue Zeitschrift für Musik175 (2014), Heft 4, S. 34-41. Mesquita , Marcos: Klangprojektion in die Zeit. Ein Weg zum Orchesterwerk Staub von Helmut Lachenmann (= sinefonia 13), Hofheim: wolke 2010. Nonnenmann , Rainer: Beethoven und Helmut Lachenmanns Staub für Orchester (1985/87), fragmen, Heft 33, Saarbrücken: Pfau 2000. Toop , Richard: Concept and Context: A Historiographic Consideration of Lachenmann's Orchestral Works, in: Helmut Lachenmann ­ Inward Beauty, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 23 (2004), Heft 3/4, S. 125-144. Williams , Alistair: Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm and the Austro-German Tradition, in: Contemporary Music. Theoretical and Philosophical Percpestives, hrsg. von Max Paddison und Irène Deliège, Farnham (GB) und Burlington (USA): Ashgate 2010, S. 361-370.

Untertitel / Subtitle: Kompositorischer Kommentar zur 9. Symphonie von Beethoven
Kurzbesetzung: Orch
Besetzung / Instrumentation:Picc(A-Fl)2.2.2.2.Kfg 4.2.3.0. Schl(3) Str: 12.12.10.8.8.
Epoche: Neue Musik (nach 1945) / Neue Musik (nach 2000)
Produktart: Studienpartitur
Ausgabe: Studienpartitur
Bindung: Broschur, Fadenheftung
Format: 23 x 33 cm / 9 x 13 in
Uraufführung: Saarbrücken, 19. Dezember 1987
Lachenmanns kompositorischer Kommentar zu Beethovens 9. Symphonie wurde noch während seiner Entstehung rasch bekannt: Das Sinfonieorchester des Südwestfunks weigerte sich 1985, die damals noch Prolog genannte Auftragskomposition im Jubiläums-Festkonzert zu spielen. Die Wogen sind längst geglättet: Durch maßgebliche Interpretationen hat sich das Orchester inzwischen mit dem Werk angefreundet. Staub: Zerfallsprodukt von Geschaffenem, kosmische Materie, als Ablagerung Nachricht von Zeit. Meine Suche nach einer - musikalisch erfahrbaren - Nicht-Musik in einer Situation der schnell verfügbaren Selbstverständlichkeit Musik treibt mich weniger vorwärts ins Unbekannte als eher im Kreis, läßt die Erfindung, statt abzuheben in die Luft von anderem Planeten, eher stolpern über die uns umgebenden expressiven Formeln. Bei ihnen setzt sie an oder landet sie, transformiert so Gestaltbrocken (Beethovens Neunte als ehrfürchtig begangener Steinbruch) zu mehr oder weniger unkenntlichen Bestandteilen eines sich dehnenden und zusammenziehenden Wahrnehmungsfeldes: Tonlos behauchte (staubige) Largo-Kantilenen, Pulsation, kahle Intervallstellungen werden als Entleertes zelebriert und so neu transparent für ein Hören, welches seine philharmonische Bindung überwunden, aber nicht vergessen hat. (Helmut Lachenmann, 1987) CD: Rundfunk-Sinfonie-Orchester Saarbrücken, Ltg. Myung Whun Chung CD BMG/RCA 74321 73518 2 (Musik in Deutschland 1950-2000) Bibliografie : Hiekel, Jörn Peter: Der moderne Beethoven. Reflexe auf sein Komponieren in der neuen Musik, in: Neue Zeitschrift für Musik175 (2014), Heft 4, S. 34-41. Mesquita, Marcos: Klangprojektion in die Zeit. Ein Weg zum Orchesterwerk Staub von Helmut Lachenmann (= sinefonia 13), Hofheim: wolke 2010. Nonnenmann, Rainer: Beethoven und Helmut Lachenmanns Staub für Orchester (1985/87), fragmen, Heft 33, Saarbrücken: Pfau 2000. Toop, Richard: Concept and Context: A Historiographic Consideration of Lachenmann's Orchestral Works, in: Helmut Lachenmann ­ Inward Beauty, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 23 (2004), Heft 3/4, S. 125-144. Williams, Alistair: Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm and the Austro-German Tradition, in: Contemporary Music. Theoretical and Philosophical Percpestives, hrsg. von Max Paddison und Irène Deliège, Farnham (GB) und Burlington (USA): Ashgate 2010, S. 361-370.