Adolf Ruthardt
Adolf Ruthardt composer / arranger
date of birth: 09.02.1849
date of death: 12.09.1934
Ruthardt wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf, sein Vater war der Oboist Friedrich Ruthardt (18001862). Sein Bruder Julius Ruthardt (18411909) wurde Geiger und Komponist. Ruthardt studierte von 1864 bis 1868 am Konservatorium in Stuttgart bei Sigmund Lebert, Ludwig Stark, Immanuel Faißt und Wilhelm Speidel. Danach wechselte er als Klavierpädagoge nach Genf und blieb dort bis 1885. Nebenbei schrieb er Artikel für Zeitschriften wie das Musikalische Wochenblatt. Seit 1886 unterrichtete er als Klavierlehrer am Leipziger Konservatorium, wo er 1910 zum Königlichen Professor ernannt wurde. 1914 trat er in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Carl Adolf Martienssen. Daneben war er einige Jahre Musikredakteur des "Leipziger Tageblatt". Unter seinen Schülern befanden sich auch Curt Beilschmidt, Houston Stewart Chamberlain, Joseph Haas, Friedrich Klose und Max Ernst Unger.
Seine Werke sind heute weitgehend vergessen. Ruthardt schrieb, mit einer Ausnahme, Werke für Klavier oder Klavier zu 4 Händen. Neben seiner Komponistentätigkeit war er Autor mehrerer Bücher über das Klavier und das Klavierspiel. Sein Wegweiser durch die Klavier-Literatur, dessen Herausgabe er von Johann Carl Eschmann übernommen hatte, erschien zwischen 1888 und 1925 in acht Auflagen. Die Schule der Claviertechnik von Carl Eschmann-Dumur legte er in autorisierter deutscher Übersetzung vor. Zuletzt lebte er in der Scheffelstraße 35 in Leipzig-Connewitz.
Walter Niemann schrieb 1913 über Ruthardts Kompositionen:
"Seine vielen Spezial-Etüdenwerke gehören zu den besten und verbreitetsten unserer Zeit, weil er die seltene Kunst versteht, den prosaischen Zweck technischer Förderung hinter poetischem und geistreichem Inhalt zu verstecken. So geschickt, dass ihrer viele - [...] - zugleich schöne Charakterstücke von poetischer Inspiration darstellen,"
Als Herausgeber zahlreicher Klavierwerke berühmter Komponisten für die Edition Peters ist er bis heute im Gedächtnis geblieben. Seine Ausgaben, die heute weitgehend durch Urtextausgaben ersetzt sind, waren mit genauestem Fingersatz versehen, der den älteren Stand der Pianistik und Klavierpädagogik widerspiegelte, aber Generationen von Klavierspielern, besonders den Laien, eine große Hilfe war. Alfred Brendel schreibt, bezogen auf die damals übliche Praxis der Herausgeber, den Notentext aufgrund persönlicher Interpretationen zu verändern, ohne dies in irgendeiner Weise kenntlich zu machen:
"Jede Herausgabe älterer Werke war [...] Bearbeitung. Bülow "korrigierte" Beethoven. Adolf Ruthardt, weder als Komponist noch als Virtuose noch als musikalischer Denker noch als Traditionshüter befugt, verwandelte jedes Meisterwerk, das er betrat, in einen Augiasstall."[
Piano Concerto No.1 In G Minor Op.25
Felix Mendelssohn-Bartholdy / Arr. Adolf Ruthardt
Klassische Bearbeitungen
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Schule der Geläufigkeit op.299
Carl Czerny / Arr. Adolf Ruthardt
Originale Literatur
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