Manfred Harras
arranger
date of birth: 19.08.1950
Das erste «Dü» auf der Blockflöte brachte ihm Karla Weidmann an der Jugendmusikschule der Stadt Kassel bei. An seinem 12. Geburtstag erntete er einen Lacherfolg bei der versammelten Verwandtschaft durch seine Mitteilung, dass er Blockflöte studieren wolle («so etwas kann man doch nicht studieren»). Ursula Blume-Grund (Musikakademie und Konservatorium der Stadt Kassel) nahm sich des tapferen Blockflöten-Aspiranten an und bereitete ihn während der letzten Schuljahre auf die Aufnahmeprüfung vor. Der Verwandtschaft verging das Lachen, als er nach bestandenem Abitur im Jahre 1969 sein Musikstudium mit Hauptfach Blockflöte an der Schola Cantorum Basiliensis (Musikhochschule Basel) in der Klasse von Hans-Martin Linde begann und 1974 mit dem Lehr- und Solistendiplom abschloss. Weiterbildende Studien bei Jeannette van Wingerden (Basel/Amsterdam) schlossen sich an.
Es folgte eine rege Unterrichtstätigkeit an Musikschulen im Kanton Baselland. Am Lehrerseminar in Wettingen unterrichtete er als erster Dozent Blockflöte als «Hauptinstrument». Von dort wechselte er an die HPL in Zofingen, die später zur «Fachhochschule Nordwestschweiz» mutierte. Dort unterrichtete er über 30 Jahre lang an der PH Blockflöte, Musiktheorie und Fachdidaktik. Weitere Stationen waren die Musikhochschule in Heidelberg-Mannheim und das Konservatorium Biel/Bienne. An beiden Instituten war er Dozent für Blockflöte, Methodik und Ensembleleitung.
Neben dem Unterrichten bereiste er als Solist und Kammermusiker viele Länder Westeuropas und Israel. Seine künstlerische Arbeit ist auf zahlreichen LPs und CDs dokumentiert (Acanthus Int. Records, Musicaphon, Cantate, Harmonia Mundi France, Hänssler, Ex Libris).
Bei den Verlagen Bärenreiter, Pan, Heinrichshofens, Hug, Rondo Publishing, Edition tre Fontane und Basilisk Edition legte er insgesamt über 100 Editionen mit massgeblichen Werken Alter Musik vor. Für die neue MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart, Bärenreiter/Metzler) verfasste er drei Beiträge. Zudem schreibt er für die Zeitschriften «Windkanal» und «Viola da Gamba».
Seit Jahrzehnten leitet er Fachkurse in Deutschland (Internationaler Arbeitskreis für Musik), in der Schweiz, England, Italien und Israel.
Als begeisterter Hobbygambist gründete er im Jahre 1992 mit Gleichgesinnten die «Viola da Gamba-Gesellschaft» (Schweiz, Deutschland und Oesterreich) und war über 25 Jahre deren Präsident und Co-Redaktor der Zeitschrift «Viola da Gamba».
Manfred Harras arbeitet heute als freischaffender Musiker und Geschäftsführer/Verleger bei der Basilisk-Edition.