Wilhelm Stenhammar
Streich- und Zupfinstrumente
Wilhelm Stenhammar composer
date of birth: 07.02.1871
date of death: 20.11.1927
Stenhammar ist stilistisch in der Spätromantik verwurzelt. Zunächst stand er ganz im Einfluss Anton Bruckners und Richard Wagners und schrieb ausladende, klangmächtige Werke voll gewaltigem Pathos. Beeinflusst durch seine Freunde Jean Sibelius und Carl Nielsen begann er jedoch, an dieser Ästhetik zu zweifeln und wandte sich allmählich von der deutschen Musik ab. Um 1910 bildeten sich Stenhammars neue Ideale heraus. Er war von nun an besonders um einen nordischen Tonfall bemüht und wollte eine klare und ehrliche Musik schreiben, die ohne reißerische Effekte auskommen sollte. Tatsächlich sind seine Werke von dieser Zeit an durch eine volkstümliche Melodik, die Verwendung von Kirchentonarten und eine gewisse herbe Einfachheit geprägt, sodass ein unverkennbar skandinavischer Tonfall entsteht. Gleichwohl zeugen seine Werke von hoher Kunstfertigkeit, was besonders in der ausgeprägten Polyphonie zum Ausdruck kommt. Ein typisches Werk dieses neuen Stils ist die zweite Symphonie, die über weite Strecken den dorischen Modus dominieren lässt und deren Finale als Doppelfuge komponiert ist. Am häufigsten gespielt wird allerdings die Serenade op. 31 für großes Orchester (ungewöhnlich für eine Serenade), die noch romantisch klangsinnlich ist.
Stenhammar gehört zu den wichtigsten Komponisten Schwedens. Zusammen mit dem ungefähr gleichaltrigen Hugo Alfvén schrieb er nach Franz Berwald die ersten wichtigen schwedischen Symphonien. Insgesamt weist sein Schaffen eine außergewöhnlich hohe Qualität auf, die eine stärkere Beachtung dieses Komponisten rechtfertigen würde.